Auch die ältere Generation, z.B. im Rentneralter, interessiert sich für das Klavierspielen. Die Frage nach dem Einstiegsalter wird daher oft gestellt.
Zugegeben, wird das Lernen in jungen Jahren generell alleine schon aus biologischer Sicht einfacher sein. Doch ausschlaggebend ist auch a) eine gewisse Begabung und b) wie regelmäßig geübt wird. Auch ein Rentner, der eine gewisse Begabung mitbringt und fleißig übt, erzielt Spielfähigkeiten. Die Begabung soll nun keine Mindestanforderung stellen. Auch jemand, der keine sonderliche Begabung mitbringt, kann durch Fleiß beachtliche Ergebnisse erzielen. Und mit Fleiß ist nicht das stundenlange Üben gemeint als viel mehr das regelmäßige bzw. richtige Üben.
Ab wann wir das Instrument „Klavier“ spielen können ist zudem relativ. Wenn ein Anfänger ein relativ einfaches Lied wie „Happy Birthday“ mit der rechten Hand gut spielen kann, so kann er paradoxerweise das Instrument bereits spielen. Denn einen absoluten Fixpunkt, ab wann wir ein Instrument spielen können, gibt es nämlich gar nicht. Auch der größte Star-Pianist, kann nicht alles spielen. Er kann nur das spielen, was er geübt und sich erarbeitet hatte. Beide also, der Star-Pianist als auch der Anfänger, spielen ihre Stücke auf ihrem Niveau gekonnt.
Es geht beim Erlernen eines Instrumentes viel mehr um das Erlernen von Liedern darauf bzw. die Steigerung der spielerischen Fähigkeiten. Das Erlernen eines Instrumentes ist ein nie endender Prozess. Hören wir einem Pianisten zu, so hören wir das Ergebnis seines Prozesses. Weil der Prozess nie endet, wird der Pianist in zukünftigen 10 Jahren musikalisch reifer sein. Vielleicht wird er neue Werke spielen können, wahrscheinlich wird er frühere Werke anders spielen.
Wir entscheiden, wann dieser Prozess beginnt, z.B. mit dem Beginn des Lernens des ersten Stückes. Und wir entscheiden, wann dieser Prozess endet, sobald wir das Instrument nicht mehr spielen.
Dieser Prozess kennt keine Altersbeschränkung.
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